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Fundamentalanalyse

Herangezogen wird die sogenannte Fundamentalanalyse immer dann, wenn der faire oder innere Wert eines Unternehmens näherungsweise bestimmt werden soll. Der Ansatz hat sowohl eifrige Verfechter als auch harsche Kritiker. Allgemein betrachtet stellt die Fundamentalanalyse das Gegenstück zur ebenfalls häufig praktizierten Chartanalyse dar. Während bei letzterer aber vornehmlich auf bestimmte Muster und technische Indikatoren im Kursverlauf geachtet wird, setzt sich die Fundamentalanalyse mit den betriebs- beziehungsweise finanzwirtschaftlichen Kennzahlen einer Firma auseinander. Hierzu zählen beispielsweise das Kurs-Gewinn-Verhältnis, das Kurs-Umsatz-Verhältnis sowie diverse absolute oder relative Zahlen wie die Marktkapitalisierung oder die Umsatzrendite.

Darüber hinaus wird bei der Anwendung der Fundamentalanalyse häufig zwischen dem Top-down-Ansatz auf der einen Seite und dem Bottom-up-Ansatz andererseits unterschieden. Bei ersterem geht man, wie der Name bereits implitziert, von oben nach unten vor. Ehe man sich also der eigentlichen Fundamentalanalyse widmet, betrachtet man zunächst das gesamtwirtschaftliche Umfeld. Dieses kann beispielsweise die Weltwirtschaft oder eine konkrete Volkswirtschaft sein. Analysiert werden sodann insbesondere die makroökonomischen Einflussfaktoren, zu denen etwa die Inflationsrate, das Wirtschaftswachstum oder die Entwicklung des Leitzinses gehören. Anschließend widmet man sich der nächsten Stufe, die hier durch einzelne Branchen beziehungsweise Wirtschaftszweige symbolisiert wird. Man sieht sich also an, durch welche speziellen Faktoren ein einzelner Sektor beeinlusst wird. Dies können unter anderem technologische Innovationen sein, die ein grundlegendes Umdenken der Unternehmen innerhalb einer Branche erfordern. Erst wenn diese Analyse vollendet ist, nimmt man ein einzelnes Unternehmen in den Fokus und betrachtet beispielsweise die Bilanzen sowie die Cashflow-Rechnung. Der Bottom-up-Ansatz verkörpert entsprechend die umgekehrte Herangehensweise. Man sieht sich also zuerst ein einzelnes Unternehmen an und arbeitet sich dann bis zur globalen Ebene vor.

Eine weitere Unterscheidung erfolgt bei der Fundamentalanalyse zwischen der qualitativen und der quantitativen Unternehmensanalyse. Da letztere mit genau messbaren Parametern wie etwa dem Umsatz oder dem Gewinn einer Firma arbeitet, wird sie in der Praxis besonders gerne angewendet. Hier stehen also konkrete Finanzkennzahlen im Mittelpunkt. Die qualitative Unternehmensanalyse konzentriert sich stattdessen auf die sogenannten weichen Faktoren, womit unter anderem Dinge wie die Innovationskraft oder der Markenname einer Firma gemeint sind. Da bei der qualitativen Unternehmensanalyse stets eine große Portion Subjektivität mitschwingt, gilt deren Aussagekraft als stark beschränkt.

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Christian Bammert

Ich arbeite seit über 12 Jahren in der Finanzbranche und habe sehr gute Kontakte zu Banken, Crowdfunding-Plattformen und den Medien.